Die Junghundezeit – ein Kapitel, das ich gerade hautnah mit meinem Hund Teddy erlebe. Ich hatte erwartet, dass diese Phase fordernd sein wird, aber jetzt, mittendrin, merke ich erst, wie intensiv und facettenreich sie wirklich ist. Es ist keine Zeit, die man einfach „durchläuft“, sondern eine, die viel Geduld, Verständnis und Anpassungsfähigkeit verlangt.
Ein neuer Lebensabschnitt für uns
Vom süßen Welpen, der sich noch an mir orientierte, hat sich mein Hund in einen neugierigen Junghund verwandelt, der zunehmend seine eigenen Entscheidungen treffen möchte. Diese Eigenständigkeit ist schön zu sehen, macht den Alltag aber auch manchmal komplizierter. Dinge, die vor Kurzem noch problemlos funktionierten, wie ein sicheres „Sitz“ oder „Platz“, scheinen plötzlich wie vergessen.
Das Gehirn in der Umbauphase
Es fühlt sich an, als würde mein Hund momentan ein ganz neues Betriebssystem installieren – und dabei läuft nicht immer alles reibungslos. Manchmal bin ich überrascht, wie er auf Dinge reagiert, die vorher selbstverständlich waren. Statt mich zu ärgern, habe ich gelernt, kleine Fortschritte zu feiern. Wenn ein Signal nicht funktioniert, belohne ich ihn einfach für das, was klappt. Und wenn wir an einem Hund nicht mehr so nah vorbeilaufen können wie früher, gehe ich eben wieder größere Bögen. Es tut uns beiden gut, den Druck rauszunehmen.
Unsicherheiten und Emotionen
Ich merke auch, dass er jetzt sensibler auf seine Umwelt reagiert. Situationen, die ihn als Welpen kaum beeindruckt haben, lösen manchmal Unsicherheit oder Furcht aus. In solchen Momenten versuche ich, ihm Halt zu geben und ihm zu zeigen, dass er sich auf mich verlassen kann. Es ist nicht immer leicht, ruhig zu bleiben, wenn er plötzlich vor einer alltäglichen Sache wie einem neuen Müllcontainer erschrickt, aber ich weiß, dass er meine Gelassenheit braucht.
Bei Begegnungen mit anderen Hunden hat sich noch nicht viel verändert. Früher und auch heute geht er aktiv, distanzlos und sehr aufgeregt auf andere Hunde zu, jedoch bisher immer mit guten Absichten.
Es wird aber vielleicht auch mal vorkommen, dass er deutlich zeigen wird, wenn ihm ein Hund nicht passt. Auch diese Veränderung kann sich in der Pubertät zeigen. Wichtig ist dabei Begegnungen bewusst zu steuern und Signale zu erkennen.
Ruhe finden – leichter gesagt als getan
Eine der größten Herausforderungen ist es für ihn zur Ruhe zu kommen. Mein Hund ist voller Energie und hat manchmal Schwierigkeiten, einfach abzuschalten. Dabei ist es super wichtig, nicht ständig für Action zu sorgen und zu glauben ein langer Spaziergang, rennen und toben sorgt für Entspannung, sondern gezielt Momente der Entspannung zu schaffen. Schnüffeln, Denkspiele, Kauartikel oder einfach mal zusammen auf der Couch zu entspannen, helfen ihm, wieder runterzufahren. Natürlich auch gezielte Ruheübungen, die jedoch in der aktuellen Phase nicht mehr ganz so leicht durchzuführen sind.
Eine Zeit der Geduld und des Lernens
Diese Phase ist definitiv anstrengend, aber auch unglaublich lehrreich. Ich lerne meinen Hund von einer anderen Seite kennen – mit all seinen Eigenheiten, seinen Unsicherheiten, aber auch seiner wachsenden Persönlichkeit. Und obwohl es manchmal herausfordernd ist, freue ich mich über die kleinen Fortschritte, die wir gemeinsam machen.
Ich weiß, dass diese Phase irgendwann vorbei sein wird und dass wir jetzt die Grundlage für ein Leben voller Vertrauen und Zusammenhalt schaffen. Mit Geduld, Verständnis und einer großen Portion Humor schaffen wir das gemeinsam – Schritt für Schritt.
Also denkt immer daran: Ihr seid nicht allein, und der Kartoffelbrei ist irgendwann ausgelöffelt. Dranbleiben lohnt sich! Gebt nicht auf, auch wenn ihr mal verzweifeln solltet.
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